Rektor Wilfried Eichlseder stellte seine Rede anlässlich der Akademischen Feier unter das Motto „Was blieb von der Mondlandung?“.
„Vor fast exakt 50 Jahren wurde eine dieser ganz großen globalen Visionen Wirklichkeit. Am 21. Juli 1969 betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Vorangegangen waren diesem Ereignis intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeiten“, erinnerte Eichlseder und fragte: „War es das wert? Was ist der Nutzen derartiger Unternehmungen?“
Tatsächlich konnten viele Rückschlüsse auf Klimaänderungen gezogen werden. Eine Vielzahl von technischen Erfindungen stammt aus der Raumfahrt. „So mussten die Visiere der Astronautenhelme beschichtet werden, um die Mondfahrer vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen. Aus der neuen Technologie wurden später kratzfeste und mit UV-Schutzbeschichtung verspiegelte Sonnenbrillen entwickelt“, erzählte Eichlseder. So stellte der Rektor die Frage. „Ist Weltraumbergbau nur eine entfernte Vision?“ Keineswegs! So sind zum Beispiel Asteroide sehr rohstoffreich und eventuell für den Weltraumbergbau geeignet.
„Was für die Raumfahrt gilt, gilt zum großen Teil auch für die moderne Luftfahrt. Leichter im Gewicht und sparsamer im Treibstoffverbrauch soll es sein. Um diese Ziele erreichen zu können, ist Leichtbau ein zentrales Element. Faserverstärkte Kunststoffe und andere Verbundstrukturen können ihre Eigenschaften aber nur dann optimal einbringen, wenn die Produktionsprozesse darauf abgestimmt sind. Die dazu notwendigen neuen Technologien und Verfahren werden auch an der Montanuniversität erforscht und entwickelt“, skizzierte Eichlseder.
Abschließend gab Eichlseder den Absolventinnen und Absolventen folgende Gedanken mit auf den Weg: „Forschung und Entwicklung bewegen sich auf einem Grat zwischen der Neugier, dem Wunsch, Grenzen zu überschreiten, auf der einen Seite und vorausschauendem, verantwortlichem Handeln auf der anderen Seite. Es gibt keine klaren Grenzen, kein schwarz und weiß. Eines ist dabei sicher: Es liegt in unserer Natur, Neues auszuprobieren. Und es liegt in unserer Verantwortung, ethisch und gesellschaftlich vertretbar mit Neuem umzugehen.“
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