Entwicklung der Wissenschaft als Hauptaufgabe der Universitäten

Bei seiner heutigen Rede anlässlich der akademischen Feier an der Montanuniversität Leoben strich Rektor Wolfhard Wegscheider die Bedeutung einer kritischen Betrachtung von Wissenschaft hervor.

Kritischer Rationalismus

Rektor Wegscheider folgte in seiner heutigen Rede den Theorien des österreichischen Philosophen Sir Karl Popper. Im Mittelpunkt stand der von ihm begründete kritische Rationalismus. „Die Aufgabe für die Wissenschaftler lautet, ihre Hypothesen offen und mutig dem Risiko der Falsifizierung auszusetzen“, so Wegscheider. Der Fortschritt der Wissenschaft gehe nur dann erfolgreich voran, wenn es gelinge, kühne Vermutungen und Hypothesen dem Falsifikationsprozess zu unterwerfen. Das hat zur Folge, dass Vermutungen kritisierbar sein müssen, um zur Erkenntnis zu führen. „Wissenschaftliche Erkenntnis ist demnach nicht eine Art von Überzeugung, nicht ein bestimmter Zustand unseres Geistes. Sie ist schon eher ein selbständiges Organ, das sich nur durch unerbittliche Kritik weiterentwickelt“, so Wegscheider weiter.

Erkenntnisgewinn durch Fehler

Gerade bei großen Vorhaben geht immer etwas schief, das passiert aber deswegen, weil man nicht wisse, wie sich die Dinge entwickeln. Daher liegt die Betonung wieder beim Korrigieren dieser Fehler.

Fehler sind unvermeidbar, für Erkenntnisgewinn und Fortschritt sind sie sogar essentiell, wenn versucht wird, sie möglichst schnell wieder gut zu machen. „Diese Erkenntnis kann auch im Umgang miteinander an einer Universität sehr wohltuend sein“, schließt Wegscheider seine Rede.

Absolventen

Heute graduierten 30 Diplomingenieure und 13 Doktoren erhielten ihren Abschluss.

Weitere Informationen:

Mag. Christine Adacker
Öffentlichkeitsarbeit – Montanuniversität Leoben
Tel.: 03842/402-7223
E-Mail: christine.adacker@unileoben.ac.at

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