Forscher des Joanneum Research entwickeln Textilien, die bei Kontakt mit giftigen Stoffen zur Warnung die Farbe wechseln. Ohne Kontakt mit Gift bleibt der Farbstoff unsichtbar. Mehr Sicherheit am Arbeitsplatz und im Haushalt ist das Ziel.
Labormäntel, die ihre Farbe bei Kontakt mit giftigen Stoffen ändern können, Verbandsmaterial, das eine Infektion anzeigt und Waschhandschuhe, die chemische Zusätze im Badewasser orten: Das alles sind Beispiele für sogenannte intelligente Sensortextilien.
Mantel färbt sich von blau auf rot
Diese intelligenten Textilien können das Vorhandensein giftiger Gase oder Flüssigkeiten wie Kohlenmonoxid, Ammoniak oder starke Säuren anzeigen. Ohne Kontakt mit einem Gefahrenstoff bleibt ein Labormantel beispielsweise blau, nach Kontakt mit dem Gefahrenstoff wird der Mantel rot.
Unbedenklicher Farbstoff
Die Sensorfarbstoffe werden durch ein Bad in wässriger Farbstoff-Lösung aufgetragen. Die so behandelten Textilien sind unbedenklich, da der Farbstoff sich nicht auswäscht. Die Sensorfarbstoffe können ganz nach den Bedürfnissen der Kunden hergestellt werden, erklärt Projektleiter Gerhard Mohr: „Das heißt, der Farbstoff muss gezielt einen Gefahrenstoff erkennen, sich an die Qualität des Originaltextils anpassen und stabil haften.“
Prüfung von Badewasser für Babys
Auch der Schutz für die Haut kann mit intelligenten Textilien gewährleistet werden. Seifen, Waschmittel oder Duschgels werden meist als nachfettend, biologisch oder pH-neutral angeboten. Dabei wird vor allem Rücksicht auf den Säureschutzmantel der Haut genommen. Um den pH-Wert zu prüfen – zum Beispiel im Badewasser für Babys – können Textilien mit Farbindikator verwendet werden. Ein Waschhandschuh wechselt seine Farbe etwa von grün auf rot, wenn ein falsches oder zu viel Restreinigungsmittel in der Wanne ist.
Wirtschaftspartner gesucht
Nächster Schritt ist es, die Unbedenklichkeit zu zertifizieren und einen Wirtschaftspartner für die marktreife Umsetzung zu finden. Schon in einem Jahr könnten die intelligenten Textilien dann tatsächlich für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz um im Haushalt sorgen.
QUELLE: steiermark@ORF.at