Forscher als Adjunct Faculty ernannt

Mit September 2018 wurde Priv.-Doz. Dr. Raul Bermejo als „Adjunct Faculty“ an das Department of Materials Science and Engineering (MatSE) der Penn State University in den USA berufen und damit in das Professorenkollegium der Universität aufgenommen.

Im Jahr 2017 gewann Priv.-Doz. Dr. Raul Bermejo das Max Kade Forschungsstipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Somit konnte er ein Jahr an der berühmten Penn State University verbringen. In seiner Arbeit – gemeinsam mit den dortigen Top-Experten – stellte Bermejo neuartige keramische Werkstoffe her, die wesentlich zäher und schadenstoleranter als herkömmliche Keramiken sind. Dabei konnte er seinen schon lange gehegten Plan umsetzen, in der Natur (z. B. bei Muschelschalen) vorkommende Strukturen nachzubauen (bioinspired materials).

Die vielfältigen Kooperationen von Bermejo mit den Wissenschaftlern der Penn State und sein großes Engagement bei der Ausbildung der Studierenden wurden von seinen amerikanischen Kollegen mit großem Respekt bedacht. Die Universität beschloss daher, ihn als Kollegen (MatSE Faculty) aufzunehmen. Eine Adjunct Faculty-Stelle wird auch vergeben, um die Zusammenarbeit zwischen der Universität und exzellenten externen Wissenschaftler zu fördern. „Diese Anerkennung ist für mich von großer Bedeutung. Ich hoffe, damit anderen Wissenschaftlern und Studierenden in Leoben den Zugang zu den großartigen Forschungseinrichtungen an der Penn State University zu ermöglichen“, freut sich Bermejo.

Bio-inspirierte keramische Werkstoffe
Bermejo beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit bio-inspirierten Werkstoffen. „Dabei versuchen wir, keramische Bauteile durch einen schichtweisen Aufbau des Gefüges schadenstoleranter und damit auch zuverlässiger zu machen“, erklärt Bermejo. So kann man zum Beispiel aus dem inneren Aufbau einer Muschelschale vieles lernen: Bei einer lokalen Schädigung werden Risse durch die vielen hauchdünnen Schichten in der Schale abgelenkt. Dadurch kommt es zu keinem spontanen Totalversagen. „Dieses Konzept versuchen wir auf keramische Werkstoffe für technische Anwendungen zu übertragen”, so Bermejo. Manche solcher Designs werden bereits bei der Entwicklung keramischer Leiterplatten (z. B. für Handys mit verbesserter Zuverlässigkeit) angewendet.

Weitere Zusammenarbeit vorgesehen
Aus Bermejos Aufenthalt an der Penn State University hat sich auch ein Abkommen für einen Studierendenaustausch ergeben. Es wurde bereits ein Memorandum of Understanding von beiden Universitäten unterschrieben.
 


Zur Person
Bermejo ist gebürtiger Spanier und studierte Maschinenbau an der Universität in Valladolid. Nach Aufenthalten in den USA habilitierte er sich 2015 an der Montanuniversität für das Fach „Struktur- und Funktionskeramik“. An der Leobener Universität ist der dreifache Vater als Privatdozent tätig. Er ist Träger zahlreicher Auszeichnungen und Gutachter in SCI Journalen.

Weitere Informationen
Priv.-Doz. Dr. Raul Bermejo

Institut für Struktur- und Funktionskeramik
E-Mail:
raul.bermejo-moratinos(at)unileoben.ac.at
Tel.: 03842/402-4115

Die Natur liefert das Vorbild für neue Materialien.

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