Viele Absolventen der Montanuniversität Leoben nutzten die vergangenen zwei Tage, um ihre ehemaligen Kommilitonen zu treffen, sich mit ihnen auszutauschen und ganz einfach eine gesellige Zeit zu verbringen. Das Absolvententreffen der Montanuni, heuer zum zweiten Mal durchgeführt, bot den geeigneten geselligen Rahmen.
Rohstoffe, Energieszenarien und Auto-Zukunft
Das zweitägige Programm begann nach einer Begrüßung durch Rektor Professor Wolfhard Wegscheider mit einer Führung durch die Universitätsbibliothek. Nach dem Motto „Schönheit und Technik“ zeigte Bibliotheksdirektorin Dr. Lieselotte Jontes faszinierende Exponate und erzählte amüsante Details aus der Studentenzeit vor 100 Jahren. Am Abend lud die Stadt Leoben zu einem Empfang im Museumscenter. Der Freitag war gekennzeichnet von Fachvorträgen, der Bogen spannte sich von der Rohstoffgewinnung über Energieszenarien bis hin zum Automobil. Professor Dr. Peter Moser vom Department Bergbau und Tunnelbau sprach in seinem Vortrag „Rohstoffe für Europa“ aktuelle Themen der Rohstoffversorgung an. Auch wenn man von „einer physischen Rohstoffknappheit – auch beim Erdöl – weit entfernt“ sei, bereiten die zunehmende Konzentration bei den Produzenten und die fehlende nachhaltige Rohstoffpolitik der EU Probleme. Zusätzlich werde der Zugang zu den Lagerstätten immer aufwendiger und kostspieliger.
Univ.-Prof. Dr. Stefan Schleicher, Universitätsrat der Montanuniversität, zeigte „Energieszenarien der Zukunft“ auf. Die Versorgung durch fossile Energieträger habe ihren Höhepunkt erreicht. Die Zukunft gehöre erneuerbaren Energien. Gerade die Bereiche Wohnen und Mobilität bedürfen neuer Energiekonzepte. „Ein Wohnhaus“, so der Grazer Volkswirtschaftswissenschafter, „das nur Energie verbraucht und keine liefert, entspricht nicht dem Stand der Technik.“
Prof. Dipl.-Ing. Jürgen Stockmar, Geschäftsführer der Abteilung Education & Research bei Magna, erzählte über die „Zukunft des Automobils“. Dabei unterstrich er vor allem die Tatsache, dass „unser derzeitiges Wirtschaftssystem so ausgerichtet ist, dass wir auf das Automobil nicht verzichten können.“ Die neuesten Entwicklungen konzentrieren sich vor allem auf zwei Forschungsgebiete: Die Umweltbelastung muss reduziert werden (vor allem im Bereich der Hybridmotoren und der Brennstoffzelle muss die Forschung vorangetrieben werden). Komplexe Telematik-Systeme, die den Fahrer vor Gefahren warnen, können die Zahl der Unfälle bedeutend senken.
Der Nachmittag war der Ausstellung „Mensch und Kosmos – präkolumbische Kunst aus Mexiko“ gewidmet. Die Sonderführung brachte einen imposanten Einblick in die Kunst und das Leben dieser alten Hochkultur. Am Abend stand noch eine unterhaltsame Ballnacht ins Haus. Der diesjährige Universitätsball war dem Motto „Kunst und Technik“ gewidmet und bot neben dem traditionellen Tanz auch ein Casino, ein orientalisches Café mit Bauchtänzern und eine Live-Airbrush-Performance. Der Reinerlös der Veranstaltung kommt dem Projekt „Jugend ohne Drogen“ zu Gute.
Verstärkte Kontaktpflege
Das Absolvententreffen fand heuer zum zweiten Mal statt und soll in Zukunft einen fixen Bestandteil im Veranstaltungskalender der Leobener Universität einnehmen. Neben den einzelnen Fachvereinen der Montanuniversität versucht nun verstärkt auch die Hochschule, den Kontakt zu ihren Abgängern zu pflegen.
Weiter Informationen:
Christine Adacker
Tel.: 03842/402-7223
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