Großtagung an der Montanuniversität Leoben

Unter dem Motto „Geowissenschaften – Grundlagen und Anwendung“ ging an der Montanuniversität Leoben von 15. bis 19. September eine der größten geowissenschaftlichen Tagungen Österreichs, die „Pangeo Austria 2010“ über die Bühne. Rund 300 Experten aus 7 Nationen nahmen an 150 Vortrags- und ebenso vielen Posterpräsentationen sowie an 8 geologischen Exkursionen vor und nach der Tagung teil.

„Pangeo“ ist eine junge geowissenschaftliche Tagungsreihe, die immer an einem Standort stattfindet, an dem auch entsprechende universitäre Ausbildungen verankert sind. Nach Salzburg 2002, Graz 2004, Innsbruck 2006 und Wien 2008 war nun am Ende des ersten „Pangeo-Durchganges“ mit der Montanuniversität Leoben der 5. österreichische „Geo-Ausbildungsstandort“ an der Reihe.

„Mit dieser Tagung wollen wir vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit der geowissenschaftlichen Standorte und natürlich auch unseren akademischen Nachwuchs fördern“, erklärt Univ.Prof. Fritz Ebner vom Department für Angewandte Geowissenschaften und Geophysik der Montanuniversität. „Gleichzeitig ist es aber natürlich auch eine Leistungsschau der österreichischen Geowissenschaften in einem kleinen, überschaubaren und familiären Rahmen, ideal für den ersten Auftritt des wissenschaftlichen Nachwuchses“, so Ebner.

Das Tagungsmotto wurde gewählt, da die an der Montanuniversität betriebene geowissenschaftliche Forschung auf grundlegenden Arbeiten aufbaut und stark anwendungsorientiert ist (Lagerstätten- und Rohstoffforschung, Rohstoffeigenschaften, Umweltgeologie, Rohstoff- und Erdölprospektion sowie Angewandte Geophysik) und Leoben als Drehscheibe für die universitäre und außeruniversitäre Rohstoffforschung und Geotechnik und alle diesbezüglichen Industriekooperationen ein Zentrum der Angewandten Geowissenschaften darstellt.

„Wir wenden uns im Zuge der heurigen Tagung auch verstärkt an die Öffentlichkeit“, so Professor Ebner. „Mit der Ausstellung ‚Wenn die Erde bebt’, die als österreichischer Beitrag zum internationalen Jahr des Planeten Erde entwickelt wurde und im Foyer des Leobener Rathauses noch bis zum 1.10.2010 zu besichtigen ist, und einem öffentlichen Vortrag zu diesem Thema wollen wir das Thema Geowissenschaften stärker in den Köpfen der Bevölkerung verankern“, erklärt Ebner. Weitere Schwerpunkte sind Naturgefahren, die Rohstoffproblematik und im heurigen Jahr erstmals der Versuch, ein Lehrerfortbildungsseminar zum Thema „Geologie im Schulunterricht“ in die Tagung zu inkludieren.

Die Geowissenschaften sind an der Montanuniversität Leoben durch Professuren bzw. Institute und Lehrkanzeln bereits seit dem Jahre 1875 vertreten. Die Studienrichtung Angewandte Geowissenschaften ist mit derzeit rund 250 Studierenden zahlenmäßig sehr gut frequentiert und bietet die einzige diesbezügliche Ausbildung an einer Technischen Universität in Österreich. Als spezielle Masterprogramme werden Rohstoff- und Umweltgeologie, Erdölgeologie und Angewandte Geophysik sowie Petroleum Geophysics angeboten

Weitere Informationen:

o. Univ. Prof. Fritz Ebner
Tel.: +43 3842 402 6100
E-Mail: fritz.ebner(at)unileoben.ac.at

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