Eine 'Brückenfunktion' zwischen Universitäten, Museen und Forschungsanstalten übernimmt die Österreichische Mineralogische Gesellschaft mit ihren Aktivitäten. Ihre in zweijährigen Intervallen stattfindenden Tagungen sollen somit auch ein Bindeglied zur Wirtschaft und den Geowissenschaften nahestehenden Industriezweigen darstellen. Bei der diesjährigen Tagung in Schladming werden 140 namhafte Wissenschafter aus Ost- und Mitteleuropa und aus den USA erwartet. Sie wird vom Präsidenten der Gesellschaft Univ.Prof.Dr. Peter Mirwald und vom Rektor der Montanuniversität Leoben, Univ.-Prof. Dipl.-Ing.Dr.Wolfhard Wegscheider eröffnet. Als Themenschwerpunkte werden neue Untersuchungsmethoden in der Mineralogie, neue Methoden zur Auffindung von Rohstoffen und spezielle Eigenschaften von Mineralien behandelt. "Die Veranstaltung soll auch dazu dienen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse einem breiteren Publikum zu präsentieren und die industrielle Anwendung von Mineralien und Rohstoffen, die ja vom täglichen Leben nicht mehr wegzudenken sind, hervorzuheben", so der Sprecher des Organisationskomitees, Univ.Prof. Dr.Oskar Thalhammer.
Breites wissenschaftliches Spektrum
Ein breites wissenschaftliches Spektrum wird von den Plenarvortragenden behandelt. Die Vorträge befassen sich mit der Verwendung neuester Röntgenmethoden in der Kristallographie und Kristallchemie zur Definition sehr kleiner Mineralphasen, mit der Erforschung des Wassergehaltes in Mineralphasen und mit neuen analytischen Methoden in der Petrologie und Geochemie. "Das Organisationskomitee möchte mit dieser Bandbreite an Plenarvorträgen die Auffindung von mineralischen Rohstoffen bis hin zu deren hochtechnischer Anwendung als zentrales Thema sehen", so Thalhammer weiter.
Am 29.September finden Exkursionen zu historischen Bergbauen in der Region Schladming und zu einigen namhaften Industrieminerallagerstätten der Steiermark statt.
Neuigkeiten über Wasser im Erdmantel
Prof. George R. Rossman von der Universität Pasadena in den USA und Prof. Dr. Dmitri Yu. Pushcharovsky von der Universität Moskau erhalten die Friedrich-Becke-Medaille für neue wissenschaftlichen Erkenntnisse. Rossman erforschte den Wassergehalt in Mineralphasen, die normalerweise als "trocken" anzusehen sind und kommt damit in seinen Arbeiten zu neuen, spektakulären Ergebnissen bezüglich des Wassergehaltes unseres Erdmantels.
Frau Mag. Karolina Schwendtner von der Universität Wien erhält den Hans-Jürgen-Kuzel-Preis für die Arbeiten im Rahmen ihrer Diplomarbeit.
Weitere Informationen:
Ao.Univ.Prof. Dr.Oskar A.R.Thalhammer
Department Angewandte Geowissenschaften und Geophysik, Montanuniversität Leoben
Tel.: +43/3842/402-6205
e-mail: thalhamm@unileoben.ac.at