Dr. Christian Ganser, der an Montanuniversität Leoben Werkstoffwissenschaft studiert hat anschließend in der Rastersondenmikroskopie-Gruppe des Instituts für Physik promovierte, wurde ein Stipendium für einen zwei-jährigen Forschungsaufenthalt in Japan von der Japanese Society for the Promotion of Science (JSPS) zugesprochen. Das Stipendium ist mit ¥ 5,5 Mio. (etwa € 45.000) pro Jahr dotiert und wird in dieser Form an maximal zwei Kandidaten jährlich aus Österreich vergeben, die zuvor vom Österreichischen Austauschdienst (OeAD) nominiert werden müssen. (Weiterführende Informationen: www.jsps.go.jp/english/oead.at) In diesen zwei Jahren wird sich Dr. Ganser mit der Untersuchung der mechanischen Eigenschaften von Mikrotubuli mittels Hochgeschwindigkeits-Rasterkraftmikroskopie (HS-AFM) beschäftigen. HS-AFM ist eine vergleichsweise neue Variante der konventionellen Rasterkraftmikroskopie (AFM) mit der mehrere Aufnahmen pro Sekunde möglich sind (zum Vergleich: eine AFM Aufnahme dauert normalerweise etwa 15 bis 30 Minuten). Mikrotubuli sind röhrenförmige (Durchmesser etwa 25 nm, Länge mehrere Mikrometer) selbst-assemblierende Protein-Polymere die unter anderem in eukaryotischen Zellen zu finden sind und neben mechanischer Stabilisierung der Zelle auch als Transportwege dienen. Diese Mikrotubuli haben des Weiteren die besondere Eigenschaft, erlittenen Schaden selbstständig zu reparieren. Die genauere Untersuchung dieser so genannten Selbstheilung wird im Fokus der Forschung stehen, die Dr. Ganser mit Anfang April an der Universität Nagoya in der weltweit führenden Gruppe für Höchstgeschwindigkeits-Rasterkraftmikroskopie aufnehmen wird.