Josef-Krainer-Förderungspreis an Montanistin verliehen

„Hand auf’s Herz: Wussten Sie, dass es nicht nur Bergmänner, sondern auch tüchtige Bergfrauen gibt?“ Mit diesen Worten begrüßte der Obmann des Steirischen Gedenkwerkes – Josef Krainer, Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer in seiner Laudatio Dipl.-Ing. Dr.mont. Claudia Pfeiler, die als erste Montanwissenschafterin den Josef-Krainer-Förderungspreis für ihre hervorragenden Leistungen, die sie im Rahmen ihrer Dissertation erbracht hat, erhielt.

Die Josef-Krainer-Preise werden seit 1973 in Erinnerung an den steirischen Landeshauptmann Josef Krainer sen. vergeben. Die Preise werden in den Bereichen Sozialaktivitäten, Förderung junger Talente in Bildung und Ausbildung und für außergewöhnliche Tätigkeiten vergeben. Die Verleihung fand unlängst in der Aula der Alten Universität in Graz statt.

Optimierung des Gussverfahrens für höhere Stahlqualität

Pfeiler befasste sich im Rahmen ihrer Dissertation, die sie 2008 mit ausgezeichnetem Erfolg beendete, unter anderem mit dem Einschluss von nichtmetallischen Einschlüssen während des Stranggussverfahrens.
Nichtmetallische Einschlüsse im Stahl können Materialfehler verursachen und damit die Qualität von Stahlprodukten vermindern. Ziel ist daher, solche Einschlüsse mittels angepasster Strömung im Bereich der Kokille – einer wieder verwendbaren Gussform – in die Gießschlacke abzuschneiden, noch bevor sie in den erstarrenden Stahlstrang gelangen.
Dabei entwickelte Pfeiler ein 3D Modell, welches die Bewegung der störenden nichtmetallischen Einschlüsse unter Berücksichtung unterschiedlicher Parameter beschreibt.
„Ich bin stolz als gebürtige Leobnerin und Steirerin einen steirischen Preis als Würdigung meiner Dissertation erhalten zu haben“, so Claudia Pfeiler. „Für mich war dieser Preis ein krönender und schöner Abschluss meiner Arbeit.“

Mit Verbrennungssimulation zum akademischen Olymp

Ein weiterer Meilenstein in ihrem Aufstieg zum „akademischen Olymp“, wie es Laudator Schöpfer beschrieb, ist Pfeilers Forschung im Bereich der Verbrennungssimulation im Rahmen ihrer Tätigkeit am K1-Met Kompetenzzentrum „Advanced Metallurgical and Environmental Process Development“. Das K1-MET, ein Konsortium von Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft, entwickelt gemeinsam neue Verfahrenstechnologien für Metallurgie und Umwelttechnik.
Ziel des Forschungsprojektes ist, ideale Bedingungen für den Verbrennungsprozess in Industrieöfen bei unterschiedlichen Brennstoffzusammensetzungen zu erschaffen. Die mittels Simulation gewonnen Erkenntnisse stellen die Basis für die optimale Einstellung und das zukünftige Design von Industrieöfen dar, um niedrige Emissionswerte, hohe Effizienz und hohe Produktqualität zu erzielen.
Claudia Pfeiler bereitet sich am Lehrstuhl für Thermoprozesstechnik an der Montanuniversität Leoben seit Beginn des Jahres auf ihre Habilitation vor.

Sportkegeln und Orgel spielen zum Ausgleich

Den Ausgleich zur Arbeit und Forschung sucht Claudia Pfeiler – nicht weniger ambitioniert – im Sportkegeln und in der Musik. Als Jugendspielerin begann sie eine steile Kegelkarriere mit steirischen und österreichischen Titeln. Auch bei internationalen Turnieren erzielte sie Erfolge. Während ihrer Studienzeit und bis heute gilt Pfeiler als eine der jüngsten und erfolgreichsten Mitglieder des Sportkegelclubs der Montanuniversität.
Heute gilt ihre Leidenschaft jedoch vielmehr ihrer Musik auf der Orgel.

Weitere Informationen:

Dipl.-Ing. Dr.mont. Claudia Pfeiler
Tel.: +43 3842 402 5822
E-Mail: claudia.pfeiler(at)unileoben.ac.at

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