Junge Wissenschaftlerinnen ausgezeichnet

Der Wissenschaftspreis für Montanistinnen wird jährlich von der Montanuniversität an Wissenschaftlerinnen und Studentinnen für exzellente Forschungsleistungen vergeben. Entsprechend den Stadien eines wissenschaftlichen Werdegangs umfasst der Wissenschaftspreis drei Kategorien: Postdoc, Praedoc und Junior Scientist. Der internationale Frauentag bietet den idealen Rahmen für die Verleihung dieses Preises, an dem die Leistungen von Frauen besonders hervorgehoben werden.

Preis für Wissenschaftlerinnen der Montanuniversität

Die Preisträgerinnen wurden von einer hochkarätigen Jury ausgewählt. Die Kriterien für die Auswahl beinhalten die außergewöhnliche Forschungsleistung, die wissenschaftliche Exzellenz, die Bedeutung der Forschungsergebnisse für die Weiterentwicklung des Fachbereichs, das hohes Anwendungspotential und die nachhaltige Wirkung der erbrachten Leistung. „Zudem soll der Werdegang der Preisträgerinnen Vorbildwirkung auf die Studienauswahl junger Frauen haben und so zu einem technischen Studium motivieren“, unterstreicht Dipl.-Ing. Dr. Eva Wegerer, MBA, Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen. Insgesamt ist der Preis mit 6.000 Euro dotiert.
 

Die Preisträgerinnen
Kategorie POSTDOC

Priv.-Doz. Dr. Johanna Irrgeher, Lehrstuhl für Allgemeine und Analytische Chemie
Die in dieser Habilitationsschrift zusammengestellten Publikationen basieren auf Forschungsarbeiten, die zwischen 2013 und 2020 an der Universität für Bodenkultur Wien (Österreich), dem Institut für Küstenforschung am Helmholtz Zentrum Geesthacht (Deutschland), und der Montanuniversität Leoben (Österreich) sowie während Forschungsaufenthalten an der University of Calgary (Kanada) durchgeführt wurden. Die Arbeit ist in insgesamt 23 ausgewählten Veröffentlichungen zusammengefasst.
Alle Veröffentlichungen fallen in den Bereich der Element- und Isotopenverhältnisanalyse, wobei Methodenentwicklung für die Probenvorbereitung als auch für Messstrategien, Methodenvalidierung und -unsicherheit (Metrologie in der Chemie) und Anwendungen an terrestrischem Material, das verschiedene wissenschaftliche Bereiche wie Archäometrie, Küsten- und Meeresforschung, Medizin und Biowissenschaften, Umweltwissenschaften und forensische Forschung umfasst.
Sie hat im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeit auf dem Gebiet der Isotopenforschung außergewöhnliche Arbeit auf höchstem wissenschaftlichem Niveau geleistet und ist eine ausgewiesene Wissenschaftlerin mit hohem internationalem Standing.

Kategorie PRAEDOC

Theresa Sattler, MSc, Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft
Das Projekt „Recycling künstlicher Mineralfasern“ ist das erste und derzeit einzige Forschungsprojekt in Österreich, das sich mit der Verwertung und dem Recycling von Mineralwolleabfällen beschäftigt. Durch die Arbeit von Sattler wurden aktuelle Problemstellungen und mögliche Lösungsansätze breit in der Fachwelt sowie im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) diskutiert.
Das Forschungsprojekt weist auf mögliche Verbesserungen in der Deponierbarkeit des Materials hin, verdeutlicht aber zugleich, dass der heutige Stand der Entsorgung von Mineralwolleabfällen nicht befriedigend ist. Basierend auf den Ergebnissen der wissenschaftlichen Publikationen im Projekt und einer offenen Kommunikationskultur konnten bereits positive Veränderungen in der Legislative erreicht werden. Eine Änderung der Deponieverordnung (Deponierungsverbot für Mineralwolleabfälle ab 2027) und die Novellierung der Abfallverzeichnisverordnung (Änderungen der Schlüsselnummern von Mineralwolleabfällen) wurden erreicht.

Kategorie Junior Scientist

Anna Margarethe Paulik, BSc., Lehrstuhl für Metallkunde und metallische Werkstoffe
Anna Paulik ist mit ihrer Arbeit im Bereich der atomistischen Simulation tätig – konkret nutzt sie die Methoden der Dichtefunktionaltheorie, um die Struktur einer neuartigen intermetallischen Nickel-Titan-Hydridphase zu erforschen. Mit ihrer Arbeit liefert sie einen wesentlichen Beitrag zur Grundlagenforschung in einem Bereich, der durch Experimente allein nicht vollständig zugänglich ist. Ihre Simulationen dienen dem tieferen Verständnis des Werkstoffverhaltens von Nickel-Titan, einem Material, das aus unserer heutigen modernen Medizintechnik nicht mehr wegzudenken ist. Dabei arbeitet sie nicht nur mit Wissenschaftler*innen der Montanuniversität zusammen, sondern ist im Rahmen ihres Forschungsprojektes auch mit Wissenschaftler*innen der Academy of Sciences der Tschechischen Republik in Brünn vernetzt.

Frauenförderung an der Montanuniversität

Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen und die Koordinationsstelle für Gleichstellung engagieren sich für Frauenförderung, Chancengleichheit und Diversität. An der Montanuniversität wird auf eine gendergerechten Zusammensetzung in universitären Kollegialorganen geachtet und die Erhöhung des Frauenanteils im wissenschaftlichen Bereich forciert. Als sehr weitreichende Maßnahme zur Frauenförderung hat das Rektorat der Montanuniversität Laufbahnstellen für Frauen geschaffen, mit der Zielsetzung einer Erhöhung des Frauenanteils bei Professorinnen.

Link zur virtuellen Preisverleihung

https://www.unileoben.ac.at/wissenschaftspreis

Weitere Infos

Dipl.-Ing. Dr. Eva Wegerer, MBA
Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen
E-Mail: eva.wegerer(at)unileoben.ac.at
Tel.: 03842/402 7004

Bei der Verleihung am Weltfrauentag von links: Dr. Eva Wegerer, Anna Margarethe Paulik, BSc, Theresa Sattler, MSc, Priv.-Doz. Dr. Johanna Irrgeher und Vizerektorin Dr. Martha Mühlburger.

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