"Das Symposium ist am besten Weg, eine Serienveranstaltung zu werden", hob Rektor Prof. Wolfhard Wegscheider bei der Eröffnung der Tagung "Polymeric Solar Materials" angesichts von 160 Teilnehmern aus acht Nationen hervor. Es widme sich - wie die Forschungsaktivitäten der Montanuniversität - "zukunftsorientierten herausfordernden Gebieten" und gehe dabei "in enger Abstimmung mit der Wirtschaft" vor.
Als ein Beispiel für eine "verbesserte Energiedienstleistung" erwähnte Symposiumsleiter Prof. Reinhold Lang die transparente Wärmedämmung für Gebäude, die zu 98 Prozent aus Luft und zu zwei Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen bestehe. Diese Innovation erfülle die Forderungen nach mehr Energieeffizienz, weniger Energieverbrauch und geringerem Werkstoffeinsatz sowie der Verwendung erneuerbarer Ressourcen. Das Polymer Competence Center Leoben als Hauptveranstalter des Symposions wolle daher, so Lang, mit dieser Tagung eine "Plattform für Fachleute aus der Kunststoff- und Solarbranche etablieren".
Seiner "Freude, dass sich Energie- und Kunststoffspezialisten zusammen gefunden haben", verlieh Dr. Dietmar Kellerman von der Abteilung Wissenschaft und Forschung der steirischen Landesregierung Ausdruck. Diese Veranstaltung unterstreiche die Bemühungen um das Netzwerk "Öko-Energie Steiermark".
Nachhaltige Entwicklung
In seinem Eröffnungsvortrag ging Prof. Stefan Schleicher von der Universität Graz auf die Bedeutung einer solaren Energiewirtschaft für eine nachhaltige Entwicklung ein. Er gehe davon aus, dass "technologische Innovation der dominierende Faktor für Wohlstand" sei. Innovationsbedarf ergebe sich aus drei aktuellen Konflikten: aus dem Ungleichgewicht in der wirtschaftlichen Entwicklung, dem Kampf um die Erdölreserven sowie aus dem globalen Klimawandel. Zur Überraschung der USA und Japans habe die EU in den letzten Jahren eine entscheidende Weichenstellung vorgenommen. Das Bekenntnis zur nachhaltigen Entwicklung habe einen "Übergang zu hocheffizienten Energiesystemen" eingeleitet. Damit habe sich die EU schon allein aus strategischen Gründen aus der Umklammerung durch die USA befreit. Denn bislang befinde sich die EU bei fossilen Energieträgern in einer enormen Abhängigkeit zu den USA, "die eine teure militärische Kooperation mit den USA notwendig macht, um die Risken der Transportwege abzusichern".
Der Volkswirtschaftswissenschafter sieht wichtige Transformationen, die künftig notwendig seien: die Transformation der Energiedienstleistung, die einen Abschied von fossilen Rohstoffen vorsieht, der Trend von der Globalisierung zur Lokalisierung, wobei lokale Energie- und Nahrungsversorger wieder wichtiger werden, sowie ein Konsum und eine Produktion, die keine (Müll-)Spuren hinterlassen.