"Diese Ausstellung dokumentiert die erfolgreichen Bemühungen der Montanuniversität, exzellente Leistungen in Lehre und Forschung zu bieten", meinte Dr. Hannes Androsch anlässlich der Eröffnung der Forschungspräsentation WerWasWo.Forschung@MUL. In seiner Ansprache kritisierte Androsch, dass die österreichischen Universitäten heuer weniger Budget erhielten als noch vor fünf Jahren, obwohl die Umstellungen nach dem Universitätsgesetz mehr Finanzmittel erforderten. Es sei ein Missverständnis, so Androsch, "dass Geiz geil ist". Österreich gebe "signifikant weniger Geld aus für die Universitäten als Deutschland, die Schweiz oder die USA.". Die amerikanische Elite-Universität Stanford allein verfüge über mehr Budget als alle österreichischen Unis zusammen.
In diesem Zusammenhang betonte Androsch noch einmal, wie wichtig das Engagement einzelner Forscher der Universität ist, um mit Großprojekten im internationalen Forschungsstandard mithalten zu können. An die politisch Verantwortlichen richtete er den Appell, ihre Forschungspolitik so auszulegen, dass die Wertschöpfung in der Steiermark verbleibe. Als Vorbildprojekt dazu sei der Bereich der Nanotechnologie anzusehen, zu dem sich die steirische Politik in ihrer Forschungsstrategie bekannt hat. Nicht zuletzt deshalb sei es gelungen, drei von fünf Verbundprojekten aus der österreichischen Nanoinitiave in die Steiermark zu holen. Derzeit ist als weiterer Baustein ein NanocoatingCenter Leoben in Ausarbeitung, in dem mit Hilfe von Landes- und EU-Mitteln erforderliche Forschungsinfrastruktur aufgebaut wird.
Rektor Wolfhard Wegscheider betonte, dass der "Pfad der Sparsamkeit nur dann verlassen werden kann, wenn zusätzliche oder Ko-Finanzierungen möglich sind". Wegscheider hob hervor, dass für die Leobener Universität eine "sehr forschungsfreundliche Drittmittelregelung" geschaffen werden konnte. Die Montanuniversität bekenne sich auch zu einer "vorbehaltlosen Nachwuchsförderung" durch Stipendien für Jungforscher. Wegscheider lobte die Initiative zu dieser Ausstellung, da sie gerade zu einer Zeit verwirklicht wurde, die durch große Belastungen der Umstellung gekennzeichnet sei.
Der Initiator der Ausstellung, Professor Thomas Meisel vom Lehrstuhl für Allgemeine und Analytische Chemie, nannte als Ziel dieser Leistungsschau, dass sowohl nach innen wie nach außen die "enorme Vielfalt und das hohe Niveau der Forschung an dieser Universität" präsentiert werden kann.
Dass die Leobener Wissenschafter "trotz bescheidener Mittel hervorragende Leistungen erbringen können", unterstrich Professor Anton Mayer, Vorsitzender des Leobener Universitätslehrerverbandes.
Die vom Leobener Universitätslehrerverband veranstaltete Ausstellung WerWasWo.Forschung@MUL ist noch bis 10. Dezember im Verbindungsgang zwischen Alt- und Neubau der Montanuniversität zu besichtigen.