Das chemische Element Lithium
Lithium kommt in der Natur nur in recht geringen Konzentrationen in Mineralen vor. Eines dieser Minerale ist der Spodumen, ein Mineral der Pyroxengruppe aus der Klasse der Silikate. Spodumen kann bis zu 3,7 Prozent Lithium enthalten. Es handelt sich um ein grauweißes, manchmal auch farbiges Mineral, das in Kristallen bis zu Metergröße in speziellen granitischen Gesteinen vorkommt. Lithium ist derzeit stark nachgefragt, weil es vor allem zur Speicherung von elekrischer Energie benötigt wird: knapp 50 Prozent des Bedarfs wird aus Mineralen gedeckt, vor allem aus Spodumen, die anderen 50 Prozent werden aus Salzseen in trockenen Wüstengebieten wie der Atacama gewonnen. Lithium wird vor allem für Akkus verwendet – Spodumen spielt also eine entscheidende Rolle für den Ausbau der E-Mobilität und Energiespeichersystemen.
Lithium-Vorkommen auf der Weinebene
Im steirisch-kärntnerischen Grenzgebiet – auf der Koralpe – gibt es eines der größten Lithiumvorkommen Europas. Doch keines dieser europäischen Vorkommen wird derzeit abgebaut. „Bei der zu erwartenden stark steigenden Nachfrage müssten weltweit bis 2035 über 70 neue Bergwerke erschlossen werden, um die Produktion sicherzustellen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Frank Melcher vom Lehrstuhl für Geologie und Lagerstättenlehre. Auf der Koralpe besteht eine Lagerstätte mit gesicherten 13 Millionen Tonnen gewinnbarer Erze; es ist sogar bereits ein Grubengebäude vorhanden, das auf die Entdeckung des Vorkommens in den 1980er Jahren zurückgeht. Seit über zehn Jahren führt die Firma European Lithium Untersuchungen zu Menge und Qualität des Rohstoffs und zur Herstellung von Lithiumpodukten aus dem Rohstoff durch. Für 2022 ist die Publikation einer Machbarkeitsstudie angekündigt; der Beginn einer möglichen Gewinnung von Lithium in Österreich ist derzeit noch unklar.
Weitere Informationen
Univ.-Prof. Dr. Frank Melcher
Lehrstuhl für Geologie und Lagerstättenlehre
E-Mail: frank.melcher@unileoben.ac.at
Tel.: 03842 402 6100