Ministertag in Leoben

Gleich drei Bundesminister besuchten am 11. November die Montanuniversität Leoben.

Den Auftakt des ministeriellen Besuchsreigens an der Montanuniversität Leoben machte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer, die in einer Gesprächsrunde mit dem Uni-Management über die künftigen Herausforderungen diskutierte. Dabei ging Rektor Dr. Wolfgang Pöhl auf die dramatische Budgetsituation der Montanuniversität ein, wenn sie all ihre strategischen Vorhaben verwirklichen wolle. Ministerin Gehrer zeigte Verständnis für die speziellen Budgetnöte einer kleinen Universität, konnte aber, "da wir noch nicht den nächsten Finanzminister kennen", keine Zusagen machen. Prinzipiell sei es für sie nicht verständlich, dass "alles mit Zähnen und Klauen verteidigt" wird. Die Montanuniversität habe aber immer schon große Selbständigkeit bei ihrer Weiterentwicklung bewiesen.

Auf den Nachwuchs an technikinteressierten Jugendlichen angesprochen, meinte Gehrer, dass es ein Schwerpunkt sein müsse, mehr Freude an den Naturwissenschaften zu vermitteln. Generell sei es notwendig, dass im Bildungsbereich mehr Leistungsstandards gesetzt werden. 

An einer Podiumsdiskussion zum Thema "EU-Osterweiterung - neue Chancen für Techniker" nahm Wirtschaftsminister Martin Bartenstein teil. Der Minister meinte, "dass es schon jetzt gute Chancen für Techniker in den Beitrittsländern gibt". Unternehmen wie zum Beispiel voestalpine und Böhler Uddeholm investieren sehr viel in Ungarn, Kroatien, Polen oder Litauen. Das biete exzellente Jobchancen, die Nachfrage an Fachkräften und Technikern in diesen Märkten wird ansteigen, Experten werden verstärkt benötigt. 

Der von Rektor Pöhl geäußerte Wunsch nach mehr Stipendien für Studierende aus den Beitrittsländern, die in Leoben studieren wollen, werde, so Minister Bartenstein, von ihm unterstützt werden. Denn für Pöhl sei die EU-Erweiterung vor allem eine große Herausforderung für die Universitäten, wenn es darum geht, Studenten und Forschungsnachwuchs aus den künftigen EU-Ländern zu gewinnen. Rektor Pöhl sieht gerade im technischen Bereich ein großes Potenzial, zur Zeit studieren nämlich nur 19 Personen aus den Erweiterungsländern in Leoben. 

Eine Presseaussendung der Montanuniversität über die Reduktion von Dioxin-Abgasen in der Stahlindustrie war Anlass für den Besuch von Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer am Leobener Institut für Verfahrenstechnik des Industriellen Umweltschutzes. Wissenschafter des Institutes präsentierten Minister Molterer und Umweltlandesrat Erich Pöltl zwei aktuelle Forschungsprojekte über Dioxin-Reduktion und Rauchgasentschwefelung. 

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