E-Mails checken, Urlaubfotos auf Facebook posten und schnell online neue Schuhe ordern - und das alles, während der Chef über die Quartalszahlen spricht: Dank Smartphone und Tablet können heute unzählige Dinge gleichzeitig gemacht werden.
Doch Multitasking ist alles andere als effizient, wie Studien zeigen.
Es führt nicht nur zu schlechteren Leistungen, es reduziert auch den IQ auf das Niveau eines achtjährigen Kindes.
Langfristig hat Multitasking auch Auswirkungen auf das Gehirn, was zum echten Karrierekiller werden könnte.
QUELLE: news@ORF.at
Burn-out als logische Folge von Multitasking.
Ob unser Gehirn so etwas wie Multitasking überhaupt zulässt, bezweifelt der Neurologe Ivar Reinvang, Neurologe von der Universität Oslo: "Unsere Aufmerksamkeit ist eine begrenzte Ressource. Wir sind einfach nicht in der Lage, zwei Konzentration erfordernde Tätigkeiten gleichzeitig zu bewältigen. In der Praxis müssen wir daher immer hin und her springen zwischen zwei Aufgaben", fand er heraus. Dieses brächte "Zeitlöcher" mit sich, und die bewirkten, dass die Qualität von beiden Aktionen automatisch schlechter würde.
Zu diesem Schluss kommt ebenfalls David E. Meyer, Hirnforscher der Universität Michigan. Er spezialisierte sich auf die Forschung rund um erwachsene "Multitasker". "Wenn wir zwei Aufgaben gleichzeitig bewältigen wollen oder rasch zwischen ihnen wechseln, brauchen wir tatsächlich doppelt so lange Zeit, als wenn wir sie nacheinander angegangen wären." Außerdem belegten neuere Forschungsresultate, dass während des Multitasking die Stresshormone Kortison und Adrenalin ins Blut schießen. Neben anderen ungünstigen gesundheitlichen Effekten verliert das Gehirn dabei die Fähigkeit, sich zu fokussieren.
So schützen Sie sich bei der Arbeit vor Reizüberflutung - 7 REGELN:
- Keine akustischen oder optischen E-Mail-Benachrichtigungs-Signale einrichten. Wenn das wohlbekannte "Pling!" ertönt oder am Bildschirm ein rotes Fähnchen weht, will man meist sofort wissen, was gerade Interessantes eingetroffen ist.
- E-Mails zu festgelegten Zeitpunkten, zum Beispiel morgens, mittags und abends, abrufen und beantworten. In der Zwischenzeit sollte das Mailprogramm am Besten geschlossen bleiben.
- Sinnvoll ist es, verschiedene Geräte für die berufliche und private Kommunikation zu benutzen. Wer für den Vorgesetzten nicht mehr erreichbar sein mag, will oft trotzdem noch von der Familie und von Freunden angerufen werden können.
- Das Gleiche gilt für E-Mail-Adressen. Verschiedene Adressen für dienstliche und private Belange sollten so wenig wie möglich vermischt werden.
- Handys und Blackberrys, die beruflich genutzt werden, sollten nach Feierabend, am Wochenende und im Urlaub auch ausgeschaltet bleiben.
- Wichtig ist es, sich grundsätzlich bewusst zu machen, dass man längst nicht auf jede Kommunikationsanforderung anspringen muss. Auf eine Mailbox-Nachricht oder auf den Erhalt einer SMS braucht man in der Regel nicht umgehend reagieren.
- So häufig wie möglich hinterfragen, ob alles was an einen mit höchster Prioritätsstufe herangetragen wird, auch wirklich wichtig ist.
Detailfragen richten Sie bitte direkt an die Arbeitsmedizin im Hause.