Großteils Übereinstimmung herrschte bei den Teilnehmern der Podiumsdiskussion über die Wichtigkeit nachhaltigen Wirtschaftens. Dr. Angela Köppl hob in ihrem Impulsreferat hervor, dass es heute einen Grundkonsens über Nachhaltigkeit gebe und der Zugang zu Umweltproblemen konstruktiv sei. Probleme bestehen, so die stellvertretende Leiterin des WIFO, in der Umsetzung, der schwachen politischen Verankerung und der fehlenden Breitenwirkung.
Professor Dr. Hubert Biedermann, Vizerektor der Montanuniversität, erläuterte einleitend die Schwerpunkte des Departments Wirtschafts- und Betriebswissenschaften im Bereich Nachhaltigkeit. Diese konzentrieren sich auf das nachhaltige Business-Management und das Energiemanagement, wobei man stark mit der Industrie zusammenarbeite.
Viele Unternehmen hätten die Wichtigkeit einer nachhaltigen Entwicklung erkannt, meinte Dr. Hannes Androsch. „Aber sensible Bereiche wie private Haushalte und der Individualverkehr werden von der Politik ausgespart. Hier fehlen Anreizsysteme.“ Androsch hob auch hervor, dass gerade an der Montanuniversität Leoben das Prinzip der Nachhaltigkeit fest verankert sei.
„Wir nehmen die Nachhaltigkeit sehr ernst“, betonte OMV-Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Helmut Langanger. Für die OMV bestehe sie aus den drei Säulen Ökonomie, soziale Verantwortlichkeit und Ökologie. Daher bemühe sich das Unternehmen bei ihren Engagements in Entwicklungsländern um eine nachhaltige Entwicklung der Region.
Aus der Praxis des eigenen Unternehmens berichtete auch Ernst Müllner, Direktor von Philips Sound Solutions. Bei der Errichtung neuer Produktionsstätten in Ländern wie Indien oder China setze man neue Standards im Umweltbereich. „Wir achten darauf, die Fehler, die wir in Europa begangen haben, anderswo nicht zu wiederholen“, so Müllner.
Auch Dr. Wolfram Tertschnig vom Umweltministerium unterstrich, dass gerade internationale Konzerne federführend seien. Leider sei die Bereitschaft zu handeln im politischen Bereich sehr gering.