NEFI-Konferenz 2024

In Wien diskutierten rund 200 internationale Expert*innen konkrete Lösungen und relevante Technologien für eine klimaneutrale Industrie. Außerdem wurde der NEFI Young Scientist Award 2024 verliehen.

Die Transformation des industriellen Energiesystems zu einer klimaneutralen Energieversorgung  ist ein wesentlicher Beitrag für das Erreichen der nationalen Klimaziele und kann nur mit Innovationen und der Entwicklung von konkreten Lösungen gelingen. Das Innovationsnetzwerk NEFI-New Energy for Industry lud bereits zum dritten Mal nationale und internationale Expert*innen ein, um die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu präsentieren und mit hochrangigen Vertreter*innen aus Industrie, Forschung und Politik über die Energiewende in der österreichischen Industrie zu diskutieren. Im Zentrum der wissenschaftlichen Beiträge standen die Themenfelder der NEFI+ Innovation Hubs. Die Konferenz fand am 24. und 25. Oktober 2024 im Museumsquartier Wien mit rund 200 Teilnehmer*innen statt. Im Rahmen der Abendveranstaltung wurden junge Nachwuchstalente aus Niederösterreich und der Steiermark mit dem NEFI Young Scientist Award ausgezeichnet. 

Bernhard Gahleitner, NEFI-Verbundkoordinator am AIT Austrian Institute of Technology: „Die Energiewende in der Industrie erfordert den Einsatz aller Akteure. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit über 120 Partnern aus Industrie, Forschung und Politik hat NEFI in den letzten sechs Jahren in diesem Bereich neue Maßstäbe gesetzt. Aktuell laufen 24 Projekte mit einem Investitionsvolumen von über 100 Millionen Euro. Grundlage der Transformation bilden branchenspezifische Produktionstechnologien sowie die relevanten technologischen Entwicklungen, die in unseren NEFI+ Innovation Hubs erprobt werden. Wir freuen uns, unsere Lösungen an diesen beiden Tagen mit internationalen Expert:innen zu diskutieren und unsere internationale Vernetzung weiter auszubauen.“

Thomas Kienberger, Leiter des Innovationslabors NEFI+ und Leiter des Lehrstuhls für Energieverbundtechnik an der Montanuniversität Leoben: „Unsere Erfolgsgeschichte wird mit dem neu gegründeten Innovationslabor NEFI+ fortgesetzt, das maßgebliche Projekte und Technologien für eine klimaneutrale Industrie in Österreich voranbringen wird. Seit unserem erfolgreichen Start im Juni 2024 können wir an diesen beiden Tagen erste Schwerpunktthemen in den Bereichen Elektrifizierung und Energieeffizienz, Flexibilisierung, CO2-neutrale Gase und Wasserstoff, Carbon Capture & Storage, Kreislaufwirtschaft sowie industrielle Symbiose diskutieren. Die nächsten Schritte umfassen die Umsetzung neuer Projekte und technologischer Entwicklungen im Rahmen der FTI-Initiative für die Transformation der Industrie. Dafür stehen der österreichischen Industrie bis 2027 insgesamt 320 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung.“

Internationale Keynotes und Podiumsdiskussion zum Status quo und Ausblick

Als erste Keynote erläuterten Melanie Jans-Singh und Alex Fitzgerald, wie sich Großbritannien in der internationalen Zusammenarbeit für die industrielle Dekarbonisierung positioniert. Reinhard Oswald gab Einblicke, wie sich ein internationaler Energiekonzern mit den Themen erneuerbare Gase, CO2-Speicherung und neue Infrastrukturen auseinandersetzt. Johanna Mossberg skizzierte am zweiten Tag, wie internationale Netzwerke die Entwicklung und Anwendung von „Breakthrough-Technologien“ vorantreiben können. 

In der Podiumsdiskussion mit Thomas Bürgler (CEO der K1-MET GmbH), Philipp Irschik (Director of Strategy and Business Development, Energie Steiermark AG), Thomas Kienberger (Leiter von NEFI+ und Leiter des Lehrstuhls für Energieverbundtechnik an der Montanuniversität Leoben), Andreas Kunz (CTO der INNIO Group), Elvira Lutter (Mission Director der Net-Zero Industries Mission) und Isabella Plimon (BM für Klimaschutz), moderiert von Christiane Egger (NEFI Steering Committee, stv. Geschäftsführerin OÖ Energiesparverband), gaben die Vertreter:innen spannende Einblicke in die aktuellen Aktivitäten zur industriellen Energiewende und Transformation aus Sicht ihrer Institution. 

Das Fazit der Diskussion: Die Transformation zu einer klimafitten Industrie kann gelingen und einen klaren internationalen Wettbewerbsvorteil für die heimischen Unternehmen bringen. Allerdings braucht es verlässliche Rahmenbedingungen für den großen Umbau der Industrie und für bahnbrechende Innovationen. Das aktuelle Förderprogramm zur Transformation der Industrie leistet hier einen wesentlichen Beitrag, indem Investitionskosten und erhöhte laufende Kosten gefördert werden. Ebenso notwendig ist die Förderung von Forschung und Innovation, ergänzt durch Demonstrationsvorhaben und große Investitionsprojekte.  

NEFI Young Scientist Award 2024: Doppelspitze für den wissenschaftlichen Nachwuchs 

Besonderes Highlight der Konferenz war die feierliche Preisverleihung des NEFI Young Scientist Award für herausragende wissenschaftliche Einreichungen. Aus den 34 Einreichungen wurden die Beiträge junger Forscher*innen nach wissenschaftlichem Impact und Alter der Einreicher:innen evaluiert. Aufgrund herausragender Ideen und der hohen Qualität konnten dieses Jahr gleich zwei Gewinner*innen ausgezeichnet werden. Dana Orsolits (AIT Austrian Institute of Technology) und Ladislaus Lang-Hogrefe (Joanneum Research Forschungsgesellschaft) wurden für ihre wissenschaftlichen Einreichungen ausgezeichnet. Die Anerkennung umfasst einen Scheck in der Höhe von 1.000 Euro in bar, der von der Energie Steiermark und INNIO gesponsert wird.

Ausgezeichnete Preisträger*innen 2024:

Ladislaus Lang-Hogrefe, Joanneum Research Forschungsgesellschaft: Scientific Paper zu “Dynamic Prospective Life Cycle Assessment of Transition Paths for the Steel Industry“
Der gebürtige Grazer studierte an der Technischen Universität Graz Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau und „Advanced Materials Science“ und dissertiert nun in Naturwissenschaften an der Universität Graz. Die eingereichte Arbeit befasst sich mit einer methodischen Weiterentwicklung der dynamischen Ökobilanz zur schrittweisen Annäherung von Szenarien an Dekarbonisierungsziele der Stahlindustrie. 

Dana Orsolits, AIT Austrian Institute of Technology: Scientific Paper zu “On the Advantages of Dynamic Simulations When Modelling Multi-node Blending of Green Hydrogen”
Die gebürtige Niederösterreicherin absolvierte ihr Bachelorstudium in Physik an der Technischen Universität Wien. Ihre Bachelorarbeit, mit dem Titel "Dynamics of a Bose-Einstein-Condensate: Comparison between the truncated Wigner approximation and the MCTDHB", wurde im Bereich der theoretischen Physik verfasst. Aktuell entwickelt sie in ihrer Masterarbeit am AIT Austrian Institute of Technology ein Modellierungstool für die Einspeisung von grünem Wasserstoff in Gasnetze.

Weitere Bilder zur Podiumsdiskussion unter der APA-Fotogalerie:https://www.apa-fotoservice.at/galerie/38632

Über NEFI 

NEFI – New Energy for Industry wurde als Innovationsnetzwerk für die Transformation der Industrie in der „Vorzeigeregion Energie“ gegründet. NEFI+ ist das neue Innovationslabor der FTI-Initiative für die Transformation der Industrie des Klima- und Energiefonds. In sechs Innovationhubs werden bedeutende praxisnahe Forschungs- und Demonstrationsprojekte für eine klimaneutrale Industrie entwickelt. Das Innovationsnetzwerk NEFI-New Energy for Industry, mit den Netzwerkpartnern AIT Austrian Institute of Technology, Montanuniversität Leoben, OÖ Energiesparverband und der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria, setzt mit seiner Infrastruktur, Know-how und bestehenden Netzwerken die Entwicklung der Innovationshubs um. Maßgebliche Unterstützung kommt von den beiden industriestarken Bundesländern Oberösterreich und Steiermark. Das ständig wachsende Konsortium mit aktuell über 120 Partnern aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und öffentlichen Institutionen entwickelt in 24 Projekten technologische und systemische Lösungen, welche die Energiewende in der Industrie ermöglichen sollen. Der Klima- und Energiefonds unterstützt die NEFI-Projekte insgesamt mit 30,2 Millionen Euro, dotiert aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). www.nefi.at

Rückfragehinweis:

Mag. Margit Özelt 
Marketing and Communications
NEFI – New Energy for Industry 
Telefon: +43 664 88390660 
E-Mail: margit.oezelt(at)ait.ac.at
Website: www.nefi.at 

 

am Bild v.l.n.r.: Stephan Laiminger (INNIO), Andreas Kunz (INNIO Group), Ladislaus Lang-Hogrefe (Joanneum Research), Dana Orsolits (AIT), Bernhard Gahleitner (AIT/NEFI), Thomas Kienberger (Montanuniversität Leoben/NEFI). © NEFI/APA Fotoservice Reither

NEFI Young Scientist Award 2024: Doppelspitze für den wissenschaftlichen Nachwuchs: am Bild v.l.n.r.: Stephan Laiminger (INNIO), Andreas Kunz (INNIO Group), Ladislaus Lang-Hogrefe (Joanneum Research), Dana Orsolits (AIT), Bernhard Gahleitner (AIT/NEFI), Thomas Kienberger (Montanuniversität Leoben/NEFI). © NEFI/APA Fotoservice Reither

am Bild v.l.n.r.: Thomas Bürgler (K1-MET GmbH), Alex Fitzgerald (Department for Energy, Security & Net Zero, UK), Melanie Jans-Singh (Department for Energy, Security & Net Zero, UK), Philipp Irschik (Energie Steiermark AG), Isabella Plimon (BMK), Bernd Vogl (Klima- und Energiefonds), Christiane Egger (Energiesparverband OÖ/NEFI), Andreas Kunz (INNIO Group), Elvira Lutter (Net-Zero Industries Mission), Thomas Kienberger (Montanuniversität Leoben/NEFI), Susanne Meyer (BMK), Bernhard Gahleitner (AIT/NEFI), Dorian Wessely (Business Upper Austria/NEFI) und Johanna Mossberg (Energieagentur Schweden). © NEFI/ APA Fotoservice Madzigon

am Bild v.l.n.r.: Thomas Bürgler (K1-MET GmbH), Alex Fitzgerald (Department for Energy, Security & Net Zero, UK), Melanie Jans-Singh (Department for Energy, Security & Net Zero, UK), Philipp Irschik (Energie Steiermark AG), Isabella Plimon (BMK), Bernd Vogl (Klima- und Energiefonds), Christiane Egger (Energiesparverband OÖ/NEFI), Andreas Kunz (INNIO Group), Elvira Lutter (Net-Zero Industries Mission), Thomas Kienberger (Montanuniversität Leoben/NEFI), Susanne Meyer (BMK), Bernhard Gahleitner (AIT/NEFI), Dorian Wessely (Business Upper Austria/NEFI) und Johanna Mossberg (Energieagentur Schweden). © NEFI/ APA Fotoservice Madzigon

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