Bedeutsamer Lehrstuhl
Mit der „Lehrkanzel für Hüttenkunde“ startete 1840 die Steiermärkisch-Ständische Montanlehranstalt, der Lehrstuhl für Eisen- und Stahlmetallurgie ist somit auch historisch gesehen eine sehr bemerkenswerte Einrichtung. Univ.-Prof. Dr. Susanne Michelic reiht sich in eine bedeutsame Liste von Professoren ein, die den Lehrstuhl vor ihr geleitet haben und maßgeblich an der Entwicklung der Stahlindustrie beteiligt waren. „Für mich ist es eine Ehre, nun in einem Atemzug mit meinen Vorgängern genannt zu werden“, freut sich Michelic. Forschung, Lehre und Infrastruktur stehen nun an erster Stelle der neuen Professorin.
Schwerpunkte in Forschung und Lehre
Michelic beschäftigt sich in ihrer Forschung mit nichtmetallischen Einschlüssen – vereinfacht gesagt mit Verunreinigungen im Stahl – und wie sich diese auf die Materialeigenschaften auswirken können. Meistens sind diese Auswirkungen negativ, d. h. sie führen zum Beispiel zu Brüchen im Material. Insgesamt steht die Metallurgie vor großen Herausforderungen: Die CO2-Emissionen müssen drastisch reduziert werden, Prozesse in der Stahlerzeugung müssen dahingehend angepasst werden. „Eine große Rolle wird dabei auch die Wasserstoff-Metallurgie spielen. Hier haben wir bereits schon jetzt eine große Expertise am Lehrstuhl“, erklärt Michelic. Als Professorin wird sie natürlich auch sehr stark in die Lehre eingebunden sein. „Mir ist es wirklich eine Herzensangelegenheit, mit den Studierenden Kontakt zu haben und mit ihnen zu diskutieren“, freut sich Michelic auf ihre neue Aufgabe. Um diesen neuen Herausforderungen gerecht zu werden, wird es natürlich auch einige Investitionen geben: Die Labors werden auf den neuesten Stand gebracht und vor allem im Hochtemperaturbereich soll die Ausstattung verbessert werden. Auch personell soll aufgestockt werden: „Wir suchen Dissertant*innen und Postdocs, die unser Team verstärken!“, ruft Michelic auf.
Zur Person
Michelic ist in Leoben geboren, wuchs in der Obersteiermark auf und besuchte das Stiftsgymnasium in Admont mit dem Schwerpunkt Sprachen. Begeistert von der Chemie und der Physik besuchte sie einen Info-Tag an der Montanuniversität Leoben und war von der Vorstellung der Studienrichtung „Metallurgie“ begeistert. Vom ursprünglichen Plan, Französisch auf Lehramt zu studieren, nahm sie Abstand und inskribierte in Leoben. Es folgten das Masterstudium und das Doktorat, danach einige Zeit in der deutschen Stahlindustrie. 2018 habilitierte sie und baute eine eigene Forschungsgruppe auf. Seit 2021 leitet sie das Christian Doppler Labor für Einschlussmetallurgie in der modernen Stahlerzeugung. Mit 1. Juli 2023 wird sie auch Geschäftsführerin des metallurgischen Kompetenzzentrums K1-MET.
Michelic ist verheiratet und Mutter zweier Töchter: „Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen ist machbar, notwendig sind dazu Flexibilität und Organisation“, ist sich die Metallurgin sicher.
Weitere Informationen
Univ.-Prof. Dr. Susanne Michelic
Lehrstuhl für Eisen- und Stahlmetallurgie
E-Mail: susanne.michelic(at)unileoben.ac.at
Telefon: 03842 402 2214
Mobil: +43 664/808982214
Weitere Informationen im Podcast.