ÖAW-Preis an Leobener Schülerin

Bienen als „Messgerät“ für Umweltveränderungen – wie ist das möglich? Johanna Lube (ehemalige Schülerin des Alten Gymnasiums Leoben) beschäftigte sich in ihrer vorwissenschaftlichen Arbeit mit diesem Thema. Unterstützt wurde sie dabei vom Lehrstuhl für Allgemeine und Analytische Chemie an der Monanuniversität Leoben. Ihre Arbeit wurde nun von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mit dem VWA-MINT-Preis 2023 ausgezeichnet.

Biomonitoring  - Bienen als "Messgerät" für Umweltveränderungen

Bienen spielen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem. Als Bestäuber von einer Vielzahl von Pflanzen sind sie unersetzlich. Bei ihrer Nahrungssuche nehmen sie auch Stoffe aus ihrer Umwelt auf, welche sich in ihren Körpern und Produkten durch chemische Analyse nachweisen lassen. Daraus wiederum lassen sich Rückschlüsse auf das Vorkommen von Schadstoffen in der Umgebung der Bienenstöcke ziehen.

Im Zuge dieser Arbeit wurden Proben aus den Bienenstöcken des Alten Gymnasiums entnommen. Dabei handelte es sich um insgesamt 57 tote Bienen aus unterschiedlichen Stöcken, Wachsproben aus jedem der drei Stöcke, einer Pollenprobe aus einem der Stöcke und Honig, der aus allen drei Stöcken gemischt gewonnen wurde.

Die Proben wurden am Lehrstuhl für Allgemeine und Analytische Chemie der Montanuniversität Leoben aufbereitet und analysiert. Als Aufschlussmethode kam ein mikrowellen-assistierter Säureaufschluss zum Einsatz. Die Multielementanalyse wurde mittels Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS) durchgeführt.

Bei der Auswertung der Daten wurden aus den 41 gemessenen Elementen die sechs Elemente Eisen (Fe), Kobalt (Co), Nickel (Ni), Kupfer (Cu) und Cadmium (Cd) als die Relevantesten ausgewählt. Die Ergebnisse zeigen, dass es Unterschiede bei den Elementgehalten zwischen den Probenkategorien und den Proben der gleichen Kategorie von unterschiedlichen Stöcken gibt.

Kooperation zwischen Schule und Uni

„Ich kooperiere mit dem Alten Gymnasium Leoben zum Thema Biomonitoring/Umweltanalytik durch die Biene seit ca. zwei Jahren. Die Schule hat Bienenstöcke im Schulgarten und wir untersuchen die Filterkapazitäten von Spurenmetallen/Spurenelementen in der Biene und ihren Produkten“, beschreibt Betreuerin Assoz.Prof. Dr. Johanna Irrgeher die Zusammenarbeit.

Preisträgerin Johanna Lube absolvierte im Zuge ihrer VWA ein Praktikum am Lehrstuhl, das über ein FFG Talente-Praktikum unterstützt wurde. „Ich war ein Monat lang im Labor voll integriert und habe selbst im Labor gearbeitet, gemessen, Daten ausgewertet und interpretiert. Ich habe sehr viel gelernt in dieser Zeit und freue mich sehr über diesen Preis“, zeigt sich Johanna Lube begeistert. Seitens der Schule wurde sie von Mag. Stefanie Salbrechter betreut.

VWA-MINT-Preis der ÖAW

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften vergibt Preise für hervorragende Vorwissenschaftliche Arbeiten und Diplomarbeiten in den Fachgebieten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften (Physik, Chemie, Biologie) und Technik (z.B. Maschinenbau, Mechatronik, etc.). Die Preise richten sich an junge Frauen, die in ihrem Interesse an Themen aus Mathematik, Naturwissenschaft oder Technik bestärkt und unterstützt werden sollen.

Weitere Infos

Assoz.Prof. Dr. Johanna Irrgeher
Lehrstuhl für Allgemeine und Analytische Chemie
E-Mail: johanna.irrgeher(at)unileoben.ac.at
Tel.: 03842 402 1204
https://stipendien.oeaw.ac.at/preise/naturwissenschaften/vwa-mint-preise-der-oeaw

Das Team des Lehrstuhls für Allgemeine und Analytische Chemie mit der Preisträgerin bei der Verleihung v.l.: Assoz.Prof. Dr. Johanna Irrgeher, Michael Schober MSc MA, Johanna Lube, Simone Trimmel MSc (Foto: Natascha Unkart)

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