Phosphor ist ein wesentlicher Rohstoff für die Land-wirtschaft und andere industrielle Sektoren - aber natürliche Phosphatquellen werden knapp. Das Reco-Phos Projekt strebt die Wiedergewinnung dieser wertvollen Ressource aus Klärschlammasche unter Verwendung eines neuen nachhaltigen Prozess an.
Der RecoPhos-Prozess verwendet das innovative In-duCarb-Reaktordesign, mit welchem die Asche von Klärschlammverbrennungsanlagen in einem induktiv beheizten Festbettreaktor geschmolzen wird. Die Induktionserwärmungssysteme liefern magnetische Wechselfelder mit hoher Energiedichte und gewährleisten dadurch das Erreichen der erforderlichen Reaktionsbedingungen bei welchen die geschmolzene Asche mit Kohlenstoff reagiert. Die Reaktionen, welche innerhalb des Reaktors für die Herstellung von hochwertigem Phosphor ablaufen, basieren auf demselben Prinzip wie das bekannte Wöhler-Verfahren.
Das primäre Ziel des RecoPhos Prozesses ist die Produktion von Phosphor und Phosphorsäure. Ein weiteres Ziel des Verfahrens ist jedoch auch die Nutzung der Nebenprodukte des Verfahrens. So fallen neben Phosphor und Phosphorsäure auch eine Eisenlegierung und eine schadstoffarme Silikatschlacke an. Die Verwendung der Eisenlegierung in der Metallindustrie und der Einsatz der Silikatschlacke in der Zementindustrie stehen im Mittelpunkt der Untersuchungen.
Mit der im Rahmen des Projektes konzipierten und errichteten RecoPhos-Anlage ist es möglich Versuchsläufe in einem entsprechenden Maßstab durchzuführen und auch verwertbare Ergebnisse zu erhalten. Die Konzeptionierung der Anlage erlaubt es wesentliche Prozessparameter über einen bestimmten Bereich zu variieren und dadurch aussagekräftige Resultate über das Verhalten des Prozesses zu erhalten.
Die wissenschaftliche Koordination des Projektes RecoPhos liegt am Lehrstuhl für Thermoprozesstechnik, das Projektmanagement am Außeninstitut der Montanuniversität Leoben.
Projektdaten:
Titel: Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm und Klärschlammaschen mit dem Thermo-Reduktiven RecoPhos Prozess
Instrument: FP7 Environment, Collaborative Project
Gesamtkosten: € 4.526.875
EC Förderung: € 3.421.190
Dauer: 36 Monate
Projekt Start: 01.03.2012
Projekt Koordinator: Montanuniversität Leoben (AT)
Projektpartner:
- Universität Stuttgart (DE)
- SGL Carbon GmbH (DE)
- MAL GmbH (AT)
- INERCO Ingeniería, Tecnología y Consultoría S.A. (ES)
- INSPYRO N.V. (BE)
- Hariri Chemical Process Engineering (CH)
- M.I.T. – Metallurgy & Inorganic Technology (AT)
- Gesellschaft für Chemischen und Technischen Um-weltschutz mbH (DE)
Ansprechpersonen:
Mag. Karin Rehatschek
T: +43 3842 402-8411
Mag. Ina-Maria Wegscheider
T: +43 3842 402-8420