Rekordbudget: 29 % mehr Budget für steirische Unis

Leistungsvereinbarungen 2025-2027: 2,9 Mrd. Euro Zukunftsinvestition in den erfolgreichen Universitätsstandort Steiermark.

Was das Budgetplus 2025 bis 2027 im Vergleich zu 2022 bis 2024 betrifft, liegen die steirischen Universitäten dagegen mit einem Mehr von rund 29% genau im Österreichdurchschnitt. Die Montanuniversität Leoben hat mit einem Plus von 29,85 % knapp die Nase vorn. 

„Mit 2,9 Mrd. Euro und einer Steigerung von über 29 % für die Jahre 2025 bis 2027 investieren wir nicht nur in die Zukunft der fünf steirischen Universitäten, sondern auch in den Wissenschafts- und Innovationsstandort Steiermark! 

Dass es sich im Bundesländervergleich dabei um die zweithöchste Budgetsumme handelt, unterstreicht die Bedeutung des steirischen Universitätsstandortes. 

Das zeigt sich auch an den Schwerpunkten, die die fünf steirischen Universitäten in den kommenden drei Jahre setzen.“, so Wissenschaftsminister Martin Polaschek „Besonders hervorzuheben sind der Ausbau des Life-Science-Schwerpunkts in Graz, die Einrichtung eines gemeinsamen Spin-Off-Hubs zur Förderung von Ausgründungen sowie der Fokus auf MINT und Künstliche Intelligenz, um den Fachkräftebedarf in der Steiermark und in ganz Österreich zu sichern! 

Ebenso freue ich mich, dass die Universitäten ihr Engagement in Wissenschaftskommunikation und Kunstvermittlung intensivieren und so das Vertrauen in Wissenschaft und Demokratie stärken.“ 

„Das Ergebnis der Leistungsvereinbarungen zwischen dem Bund und den heimischen Universitäten für die kommenden drei Jahre ist ein äußerst positives Signal für die Steiermark. Die damit möglichen Investitionen unserer Hochschulen werden weitere wichtige Impulse für unseren Wissenschafts- und Forschungsstandort bringen. Denn die steirischen Universitäten sind nicht nur im Bereich der Lehre wichtige Säulen des Standortes Steiermark, sondern gerade in der Forschung auch wesentlich für die herausragende Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Steiermark. Diese Kooperationen haben uns zum Forschungsland Nummer eins in Österreich und einer der innovativsten Regionen Europas gemacht“, so die steirische Wissenschafts- und Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.
 

16 Mrd. Euro Gesamtbudget

Gesamthaft ist für alle öffentlichen Universitäten nach Universitätsgesetz in Österreich für die kommenden drei Jahre ein Gesamtbudget von 16 Mrd. Euro vorgesehen, das ist um 3,7 Mrd. Euro mehr als zunächst 2022 bis 2024 vergeben wurde (12,3 Mrd. Euro). Allerdings wird nicht diese ganze Summe, sondern nur 14,3 Mrd. Euro tatsächlich über die jetzt abgeschlossenen Leistungsvereinbarungen verteilt. Die restlichen 1,7 Mrd. Euro umfassen spezielle Zuweisungen (z.B. für neue Bauvorhaben).
 

Unibudget der steirischen Universitäten wuchs seit 2016 um zwei Drittel

Zieht man die 14,3 Mrd. Euro als Basis heran, zeigt sich, dass den österreichischen Universitäten 2025 bis 2027 um 3,3 Mrd. Euro bzw. 29 % mehr als drei Jahre zuvor zur Verfügung stehen. Diese Steigerung ist notwendig, damit die Universitäten neben wichtigen Investitionsschritten auch die Effekte der Teuerung der letzten Jahre langfristig abdecken können. 

Von 2016 bis 2027 steigt das Universitätsbudget für die fünf steirischen Universitäten um 1,2 Mrd. Euro bzw. über 67%. Damit liegt ihr Budgetplus leicht über dem Plus des gesamten Universitätsbudgets in diesem Zeitraum (65,5 %).
 

LV 2025 bis 2027: Ausgewählte Highlights der steirischen Universitäten

Österreich und auch die Steiermark brauchen dringend Fachkräfte, insbesondere in den Bereichen MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), Künstliche Intelligenz (KI) und Nachhaltigkeit. Noch wurde das Ziel der FTI-Strategie 2030, der Strategie für Forschung, Technologie und Innovation der Bundesregierung nicht ganz erreicht: die Steigerung des Anteils der MINT-Graduierten um 20 % und die Erhöhung des Frauenanteils bei Graduierten in technischen Fächern um 5 % im Vergleich zu 2020. Im Wintersemester 2023/24 ist Informatik aber österreichweit bereits auf Platz 2 der beliebtesten Studienrichtungen an den Universitäten vorgerückt. 

Auch die steirischen Universitäten leisten hier mit ihren Studienangeboten, aber auch den zahlreichen Unterstützungsmaßnahmen einen wesentlichen Beitrag, auch 2025 bis 2027: 

Die Montanuniversität Leoben bietet Studienanfängerinnen und –anfängern schon jetzt mit „MINT@Leoben“ bereits ein eigenes Onboarding bei dem unter anderem Studierende, sog. „MINTfluencer*innen“ Einblicke ins Studium geben. Sie stellt außerdem u.a. gezielte Brückenkurse, digitale Lernangebote, Peer-Teaching und Supportangebote, aber auch Workshops für Lehrende zur Förderung der sozialen und akademischen Integration zur Verfügung, die 2025 bis 2027 weiter ausgebaut werden sollen. Ebenso intensivieren und erweitern möchte sie all ihre Aktivitäten an der Schnittstelle Schule/Hochschule, die beispielsweise Info-Tage, Summerschools, Schnuppertage, Campusführungen, Schulbesuche auf Bildungsmessen, die Präsenz auf Festivals wie dem FreQuency umfassen, um bereits Schülerinnen und Schüler für ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium zu begeistern – vor allem die Mädchen. Ausgebaut werden sollen auch strategische Partnerschaften mit HTLs, um schulische Vorleistungen für ein Studium an der MUL leichter anrechnen zu können. Ein neues Stipendienprogramm soll darüber hinaus Studienanfängerinnen und -anfänger dazu motivieren, schneller und effizienter zu studieren. 
 

LV 2025-2027: Schulung von KI-Kompetenzen von Lehrenden und Studierenden 

Spätestens seit der Veröffentlichung von ChatGPT liegt es auf der Hand, dass alle Studierenden und Lehrenden mit KI-Anwendungen umgehen können müssen. Ihre KI-Kompetenzen zu steigern, lautet ein wesentlich Ziel 2025 bis 2027. Das geschieht in unterschiedlicher Art und Weise.  

Voraussetzung dafür, dass Universitäten KI in ihrem Betrieb verankern können, ist, dass sie Zugriff auf eine entsprechend sichere, technische KI-Umgebung haben, auf der sie KI-Anwendungen wie ein akademisches ChatGPT ausprobieren und verwenden können. Deshalb beteiligen sich alle fünf steirischen Universitäten am vom BMBWF unterstützten universitätsübergreifenden Projekt „Academic AI Services“, mit dem eine solche geschaffen werden soll.
 

2025 bis 2027: Wissenschaftskommunikation als expliziter Schwerpunkt

Wissenschaftskommunikation und Science Engagement zählen schon immer zu den Kernaufgaben der Universitäten im Rahmen der dritten Mission. Nachdem Wissenschaftsminister Martin Polaschek die Initiative „DNAustria“ ins Leben gerufen hat, ist das Thema nun erstmals expliziter Schwerpunkt in den Leistungsvereinbarungen 2025 bis 2027. Dabei geht es nicht nur darum, Studierenden und Lehrenden die entsprechenden Skills in Wissenschaftskommunikation im Rahmen von bestehenden und neuen Lehrveranstaltungen zu vermitteln, sondern der Bevölkerung Wissenschaft und ihre Bedeutung für den demokratischen Zusammenhalt tatsächlich erfahrbar zu machen. 

Die Montanuniversität Leoben hat sich als die zentrale Universität für „Responsible and Circular Systems“ in Österreich positioniert. Was das in Studium und Lehre und in der Forschung bedeutet, soll 2025 bis 2027 strategisch und umfassend auf all ihren essentiellen Kommunikationskanälen kommuniziert werden (Printmedien „Triple M“ und „Triple N“, auf Social Media, in Pressemeldungen, Publikationen, auf ihrer Webseite, im Online-Marketing und auch im Rahmen von Veranstaltungen und Dialogformaten).

Peter Moser, Rektor der Montanuniversität Leoben: „Die kürzlich abgeschlossenen Leistungsvereinbarungen unterstreichen die Bedeutung der Themen Nachhaltigkeit und Circular Economy für die Zukunft Österreichs. Es ist ein starkes Signal, dass die Politik den Weg der Transformation hin zu einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Wirtschaft aktiv unterstützt. Dies ermöglicht der Montanuniversität Leoben, ihre Vorreiterrolle in diesen Bereichen weiter auszubauen und Lösungen für drängende globale Herausforderungen zu entwickeln.“

 

Foto: © Harry Schiffer

Foto: © Harry Schiffer

zurück