Industrielle Nebenprodukte als Rohstoffquelle der Zukunft
Rückstände aus industriellen, hier im Speziellen metallurgischen und aufbereitungstechnischen Prozessen werden als Nebenprodukte bezeichnet. Sie enthalten häufig eine Vielzahl an Metallverbindungen, werden allerdings bislang noch wenig genutzt und damit zumeist deponiert. Das COMET-Projekt „COMMBY“ arbeitet an der Evaluierung der Nebenprodukte und der Entwicklung von Beurteilungsverfahren mit dem Ziel, interessierten Investoren und Unternehmen eine zuverlässige Bewertung von potenziellen sekundären Ressourcen anzubieten. Damit soll diese Rohstoffquelle transparent gemacht und der Wirtschaft der Weg zu verschiedenen in den Nebenprodukten enthaltenen Metallen geebnet werden. „Der Hintergrund der geringen Recyclingquote dieser in großen Mengen anfallenden industriellen Reststoffe – wie Stäube, Schlämme oder Schlacken – liegt oft auch in den fehlenden Werkzeugen zur Bewertung dieser Ressourcen“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Jürgen Antrekowitsch. Damit werden potenzielle Recyclingunternehmen bzw. Investoren abgehalten, diese sekundären Rohstoffe entsprechend zu nutzen.
Das Konsortium wird in mehreren Teilprojekten die Methodik – beginnend mit der geeigneten Charakterisierung über die Prozesstechnik bis hin zur grundlegenden wirtschaftlichen Evaluierung – erarbeiten und damit die Basis für ein praxistaugliches Beurteilungsschema schaffen.
Damit soll neben primären Rohstoffen (Erze) und dem bereits etablierten Recycling metallischer Schrotte (z. B. Elektronik, Altautos) eine dritte, mengenmäßig sehr bedeutende Rohstoffquelle genutzt werden, welche gerade in Europa großes Potenzial zeigt und entscheidend zu einem effizienten und umweltgerechten Rohstoffkreislauf beitragen kann.
Beteiligte Unternehmen:
CEMTEC Cement and Mining Technology GmbH, BEFESA R&D S.L.U, RHI Magnesita GmbH, ARP Ges.m.b.H., Marienhütte GmbH, GKB GmbH, Ressourcen + Management GmbH
Weitere Informationen
Priv.-Doz. Dr. Jürgen Antrekowitsch, Lehrstuhl für Nichteisenmetallugie
Tel.: 03842/402-5203, E-Mail: juergen.antrekowitsch@unileoben.ac.at