Die sehr guten Fortschritte des im Auftrag der UNO durchgeführten Projektes zur Erhöhung der Kohleproduktion der Chikdong Youth Coal Mine in Nordkorea nahmen der nordkoreanische Direktor des General Bureau for Cooperation with International Organizations (GBCIO), Kim Jue Won und drei weitere namhafte nordkoreanische Bergbau-Experten zum Anlass, eine Studienreise durch Österreich und Deutschland durchzuführen. Ausgangspunkt dafür war das Institut für Fördertechnik der Montanuniversität Leoben, dessen Vorstand, Univ. Prof. Dr. Franz Kessler, auch für die Projektdurchführung verantwortlich ist.
Produktionsrate verdoppelt
Im Zuge des Sanierungsprojektes der Chikdong Youth Coal Mine haben die Leobener Experten in Nordkorea neue Massstäbe gesetzt. Professor Kessler und sein Mitarbeiter Dipl.-Ing.Stefan Wirth konnten mit einem bescheidenen Budget, das zur Hälfte von der UNO und von der Regierung Nordkoreas zur Verfügung gestellt wurde, innerhalb kürzester Zeit die Fördersysteme in der Mine verbessern und auch moderne und wirtschaftlich effiziente Abbaumaschinen installieren. "Dadurch haben wir erreicht, dass die Produktionsrate der Chikdong Youth Coal Mine innerhalb eines halben Jahres verdoppelt werden konnte", erläutert Professor Kessler. Weitere Infrastrukturmaßnahmen betrafen unter anderem auch die Optimierung des Bahntransportes, indem Loks mit stärkeren Motoren ausgestattet wurden und somit doppelt so viele Waggons für den Abtransport der Kohle verwendet werden können.
Ausbildung des Personals
Eine weitere Projektstufe betraf die Ausbildung der Mitarbeiter in der Mine. "Wir haben die Bergleute vorort auf die neu installierten Abbaumaschinen eingeschult und sie mit der notwendigen Abbau- und Förderlogistik vertraut gemacht", so Kessler weiter. Die ausgezeichneten Sanierungsergebnisse der Chikdong Youth Coal Mine sollen als Grundlage für weitere Kohleminen in Nordkorea herangezogen werden. "Die Erhöhung der Kohleproduktion hat nämlich dazu geführt, dass die Versorgung der Kohlekraftwerke verbessert wurde und dadurch der Strom in vielen Teilen Nordkoreas nicht mehr stundenlang abgeschaltet werden muss, wie es bisher der Fall war", erklärt Professor Kessler, "was natürlich für die Bewohner des Landes eine Erhöhung ihrer Lebensqualität darstellt".
Weitere Informationen:
Professor Dr. Franz Kessler, Institut für Fördertechnik und Konstruktionslehre, Montanuniversität Leoben
Tel. 03842/402-2800, E-Mail: Franz.Kessler@notes.unileoben.ac.at