„Vom Technologienehmer zum Technologiegeber“

Auf zentrale Themen für den Erhalt des Wohlstandes ging Rektor Prof. Wolfhard Wegscheider anlässlich der Akademischen Feier der Montanuniversität Leoben ein.

"Ausbildung und lebensbegleitendes Lernen sowie die Weiterentwicklung Österreichs von einem Technologienehmer und zu einem Technologiegeber" - auf diese "zentralen Themen für den Erhalt unseres Wohlstandes in der Zukunft" ging Professor Wolfhard Wegscheider, Rektor der Montanuniversität Leoben, in seiner Rede anlässlich der Akademischen Feier ein.

Den Reichtum unseres Landes können wir nur erhalten, "wenn wir uns wegbewegen von jenen Quellen des Wohlstandes, die eher für Länder mit bescheidenerem Lebensstandard typisch sind. Wir müssen also Abschiednehmen von der Idee, durch Bevölkerungswachstum und Ausbeutung der natürlichen Ressourcen reich zu werden, sondern müssen zu einem Hort der neuen Werte wie Forschung und Entwicklung, besonders auch der Entwicklung des ‚human capital' werden." Dies könne "nur mit Hilfe und auf Basis der Hohen Schulen geleistet werden", so Rektor Wegscheider. 

Lebensbegleitendes Lernen werde erforderlich sein, weil es "die demographische Entwicklung spätestens 2010 erforderlich macht, jene Menschen neu zu schulen, die man bislang mehr oder weniger unbedankt in die Pension verabschiedet hat". Dabei müsse die Universität zu einer "Lebensbegleiterin" werden, um die "Erwachsenenbildung neuer Art" zu unterstützen. 

Vom Technologiegeber zum Technologienehmer werde Österreich dann, "wenn man alles unternimmt, um die Hohen Schulen, insbesondere also jene mit technischer Ausrichtung, zu stärken". Länder mit höherem Lebensstandard wie Schweden und Finnland bewegen sich bereits auf sechs Prozent des F&E-Anteils am BIP hin, während "Österreich vielleicht 2004 die Zwei-Prozent-Grenze schafft". Das sei das anzustrebende Anspruchsniveau. Denn die künftige Wettbewerbsfähigkeit werde bestimmt durch Forschung, Aus- und Weiterbildung sowie durch neue Technologien. "Wo sonst", so Rektor Wegscheider abschließend, " soll dieser Dreiklang zu finden sein, wenn nicht an der Montanuniversität Leoben". 

69 Diplomingenieure, 13 Doktoren und 12 MBA 

Bei der heutigen Akademischen Feier wurden 69 Absolventen zu Diplomingenieuren graduiert. 13 Montanisten wurden zu Doktoren promoviert. Zusätzlich erhielten zwölf Absolventen des vom Institut für Wirtschafts- und Betriebswissenschaften angebotenen Lehrganges Generic Management den Titel Master of Business Administration (MBA).

Ehrenbürger, Ehrendoktor, Universitätsprofessor 

Für seine Verdienste um die Montanuniversität Leoben wurde Dr. Horst Wiesinger, ehemals Vorstandsvorsitzender der voestalpine Industrieanlageben, zum Ehrenbürger ernannt. Wiesinger war eine der treibenden Kräfte bei der Installierung des Institutes "Verfahrenstechnik des industriellen Umweltschutzes" und setzte sich als Industriepartner für die Schaffung des Institutes für Automation ein. Für seine wissenschaftlichen und unternehmerischen Leistungen wurde Dipl.-Ing. Adolf Feizlmayr mit der Würde eines Ehrendoktors ausgezeichnet. Sein weltweit tätiges Ingenieurunternehmen plante und baute interkontinentale Pipelines. Den Berufstitel Universitätsprofessor erhielt Dr. Leopold Weber, Leiter der Abteilung Rohstoffpolitik an der Montanbehörde und Lehrbeauftragter der Montanuniversität. 

 

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