Wissenschaftspreis für Montanistinnen 2021
Die Montanuniversität hat international hoch anerkannte Forscherinnen und Forscher. Am Weltfrauentag wollen wir besonders die Leistungen unserer Wissenschaftlerinnen hervorheben. Die Montanuniversität vergibt jährlich einen Preis, der ausschließlich an Frauen vergeben wird – den Wissenschaftspreis für Montanistinnen, der die verschiedenen Stadien einer wissenschaftlichen Laufbahn abbildet und daher für drei Kategorien ausgeschrieben wird, für Junior Scientist, PraeDoc Wissenschaftlerinnen und PostDoc Wissenschaftlerinnen. Aus den Einreichungen hat eine hochkarätige Jury drei Preisträgerinnen ausgewählt, die ein Preisgeld von jeweils 2000 Euro erhalten. Wir danken zudem allen Wissenschaftlerinnen für ihre hochinteressanten Einreichungen.
Die Preisträgerinnen
Kategorie Junior Scientist: Malina Jop
Malina Jop kann bereits auf zwei Veröffentlichungen verweisen, die bereits aus ihrer Bachelorarbeit entstanden sind. Weiters wurde sie bei einer internationalen Fachtagung für ihren Posterbeitrag mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Aus der Masterarbeit sollen auch mindestens zwei Publikationen entstehen, die gemeinsam mit den chinesischen Partnern veröffentlicht werden sollen, was zur weiteren Stärkung der internationalen Sichtbarkeit des Fachbereichs beitragen wird. Persönlichkeit und Auftreten weist Malina Jop als moderne, weltoffene Montanistin mit Vorbildwirkung auf. (Zitat: Prof. Helmut Clemens)
Kategorie PraeDoc: Sabine Bodner
Sabine Bodner ist überaus kreativ und bringt selbstständig neue Ansätze bei der Lösung von materialwissenschaftlichen Fragestellungen ein. Aufgrund ihrer konstant überdurchschnittlichen Leistungen, ihres Studienerfolges, ihrer Arbeitsweise und sehr guten Organisation wird die Arbeit von Frau Bodner an der Montanuniversität auch weiterhin zu hochwertigen wissenschaftlichen Beiträgen in internationalen Fachjournalen und bei Konferenzen führen, und damit die internationale Sichtbarkeit der Montanuniversität weiter stärken. (Zitat: Prof. Jürgen Eckert)
Kategorie PostDoc: Verena Maier-Kiener
Verena Maier-Kiener in der wissenschaftlichen Gemeinschaft international anerkannt und sehr gut vernetzt, was sich etwa an ihrer Rolle als Organisatorin bei verschiedenen internationalen Konferenzen und einer Vielzahl von eingeladenen Gastvorträgen ablesen lässt. Sie wurde 2019 mit dem prestigeträchtigen Georg-Sachs-Preis der DGM und 2017 mit dem Young Leaders Professional Development Award der TMS (USA) ausgezeichnet. Ihr h-Index bei Scopus beträgt derzeit 20, was eine bemerkenswerte Zahl darstellt und sie nachhaltig von gleichaltrigen Kollegen und Kolleginnen abhebt. All dies verbindet sie noch mit Familie und bald zwei Kindern und versucht so als Vorbild, Inspiration und Ansporn für junge Wissenschafterinnen zu wirken. (Zitat: Prof. Helmut Clemens)
Unsere ÖH Vorsitzende
Julia Brandstetter über den Wissenschaftspreis für Montanistinnen: „Immer wieder wird man als Frau auch mit Meinungen konfrontiert, nicht die nötigen Voraussetzungen oder Qualifikationen für ein technisches Studium mitzubringen. Unsere Preisträgerinnen haben uns bewiesen, dass dem definitiv nicht so ist. Es ist an der Zeit, dass es keine Seltenheit oder Außergewöhnlichkeit mehr sein darf, vielmehr soll die Rolle der Montanistin an unserer Universität eine Selbstverständlichkeit sein. Es liegt an uns, dies auch anderen jungen Mädchen vorzuleben!“
Die Preisverleihung des Wissenschaftspreises für Montanistinnen 2021
Die Fachvorträge zu den wissenschaftlichen Arbeiten der Preisträgerinnen
„Development and characterization of new low-cost intermetallic titanium aluminide alloys for advanced environmental-friendly propulsion systems“.
Malina Jop hat in ihrer Masterarbeit die Entwicklung und strukturelle Charakterisierung von kostengünstigen intermetallischen Titanaluminiden für die Hochtemperaturanwendung in fortschrittlichen Antriebssystemen entwickelt. In Ihrer wissenschaftlichen Arbeit beschäftigt sie sich mit noch nie untersuchten Legierungssystemen. Ihre Arbeit umfasst thermodynamische Berechnungen, Messungen von auftretenden Phasenumwandlungen und der Charakterisierung des komplexen inneren Aufbaus des Werkstoffes, vom atomaren bis in den makroskopischen Maßstab. Ziel der Arbeit ist es, gemeinsam mit den Projektpartnern - dem Institute of Metal Research der Chinesischen Akademie der Wissenschaften - die Entwicklung von kostengünstigeren TiAl Legierungen als Strukturwerkstoff für Hochtemperaturanwendungen. Diese TiAl Legierungen sollen die Umsetzung von fortschrittlichen, umweltfreundlichen Antriebssystemen fördern.
"Thermally Activated Deformation Processes in Various Materials Studied by Advanced Nanoindentation Experiments"
Hochleistungswerkstoffe spielen eine dominante Rolle in der modernen Gesellschaft. Um das Potential dieser Werkstoffe zielgerichtet noch weiter auszubauen ist das Verständnis zwischen mechanischen Eigenschaften und mikrostrukturellen Elementen essentiell. Dabei spielen thermisch aktivierte Verformungsprozesse eine signifikante Rolle. Die Arbeit von Verena Maier-Kiener beschäftigt sich mit der materialübergreifenden Identifikation und der Wechselwirkung zwischen Materialstrukturen und deren Einfluss auf die mechanischen und funktionalen Werkstoffeigenschaften. Mit der Methode der Nanoidentierung hat Verena Maier-Kiener thermisch aktivierte Verformungsprozess untersucht. Sie hat diese Methode zur ganzheitlichen Charakterisierung von technologisch relevanten Struktur- und Funktionsmaterialien über mehrere Größenordnungen unter verschiedensten Versuchs- und Einsatzbedingungen angewandt. Auf der Basis der Arbeit von Verena Maier-Kiener sollen künftig noch leistungsfähigere Materialien entwickelt werden - Hochleistungswerkstoffe, die versagensfrei und langfristig eingesetzt werden können.